Freie Arbeiten

Zu den freien Arbeiten

Es ist gerade das Material Stein, das sich für das vorliegende künstlerische Konzept besonders gut eignet. Relativ einfache geometrische Körper bilden die Grundstruktur, auf der sich die Wirkung der ungegenständlichen Kompositionen entwickeln. Dem Konzept der traditionellen Solitärskulptur entlehnt, thematisiert es oberflächlich betrachtet das Verhältnis der Gesamtform zum Detail. Anders als bei diesen allerdings wird eine Kategorie der Detailformen von leicht gewellten Oberflächen gebildet, die eine oder mehrere Flächen der Skulpturenkörper bedecken. Das Auf und Ab dieser vielen kleinen Wellen vollzieht sich in einem Ausdehnungsbereich von nur wenigen Millimetern. So ist die gesamte Struktur häufig nur zu erahnen und erst bei extremem Seitenlicht kommt sie deutlich zum Vorschein. Möchte man sich allerdings Gewissheit verschaffen über die Beschaffenheit dieser kleinplastischen Formen, ist man auf den Tastsinn zurück geworfen und wird erfahren, dass unterschiedliche Arten von Steinoberflächen diesen Effekt individuell wiedergeben. Mit dieser Vorgabe ist auch klar, dass, anders als von Museumsbesuchen gewohnt, man die Kunstwerke berühren darf. Mehr noch: Um die Wechselwirkungen zwischen visueller und haptischen Wahrnehmung zu erfahren ist es wichtig, die Arbeiten auch wirklich mit den Händen zu berühren.

"Schöne Steine der Region", Granit, Findlinge, Höhe ca. 1,5m, 2010